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Wo können Windenergie-Anlagen gebaut werden?Länder und Kommunen stellen Regional- und Flächennutzungspläne auf, in denen sogenannte Eignungsgebiete für Windenergie ausgewiesen sind. Diese Gebiete müssen Abstände einhalten, zum Beispiel zur Wohnbebauung, Verkehrswegen, Gewässern, Natur- und Landschaftsschutzgebieten, Militärbasen, Flughäfen und denkmalgeschützten Bauwerken. Des weiteren sind vor allem gute Windverhältnisse entscheidend, ob ein Standort für Windenergie interessant ist. Hierbei wird oftmals die mittlere Windleistungsdichte als Maß herangezogen. Diese sollte in einer Höhe von 160m nicht unter 215 W/m² liegen. Ein weiterer Indikator ist die mittlere Windgeschwindigkeit. Für moderne Schwachwindanlagen sind bereits 4,5 m/s ausreichend. Da wir in Süddeutschland zumeist Südwestwind haben, ist es wichtig dass der Standort aus südwestlicher Richtung frei angeströmt werden kann. (Also bspw. keine Hügelketten direkt davor).
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Wie werden Standorte für die Windenergie ausgewählt?Der Auswahlprozess für geeignete Windparkflächen ist in den Landesplanungsgesetzen der Bundesländer geregelt. Die Windeignungsflächen werden so ausgewählt, dass die Beeinträchtigungen für Mensch und Natur minimal sind. Nur in diesen Gebieten dürfen Entwickler einen Windpark planen. Zentrales Kriterium für die Effizienz eines Windstandortes ist die Windhöffigkeit, also das Windvorkommen. Darüber geben Daten vom Wetterdienst und speziell durchgeführte Messungen Auskunft. Bei dieser Detailplanung und auch im anschließenden Genehmigungsverfahren müssen eine Vielzahl verschiedener Gutachten durchgeführt werden. Sie stellen sicher, dass der Schutz von Menschen, Tieren und Natur gewährleistet ist.
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Wie können Bürger mitentscheiden, wo und wie ein Windpark gebaut wird?Lange bevor ein konkreter Windpark geplant wird, können sich alle interessierten Bürger an der Regionalplanung der Behörden beteiligen. Denn dort wird festgelegt, wo Windräder langfristig gebaut werden dürfen. Stattfinden sollten dazu öffentliche Gemeinderatssitzungen, Infoveranstaltungen von Gemeinden, Bürgerinitiativen oder Gruppendiskussionen mit Bürgern aus dem Umfeld der möglichen Vorranggebiete. Wenn Vattenfall nach der Auswahl der staatlich bestimmten Vorranggebiete einen konkreten Windpark plant, informieren wir darüber frühzeitig und bieten Dialogveranstaltungen und auch Beteiligungsmöglichkeiten an.
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Wie verändert ein konkreter Windpark die Landschaft?Klar ist: Windräder können sich nicht unsichtbar machen. Aber der Einfluss eines Windparks auf die Landschaft ist in jedem Einzelfall unterschiedlich. Um diesen Einfluss abzuschätzen, erstellt VERUM Fotomontagen und Simulationen, die die Windenergieanlagen aus verschiedenen Perspektiven in der Landschaft zeigen. So können sich die Anwohner schon vorab ein Bild machen, wie der Windpark die Umgebung verändert. Diese Ansichten erfolgen maßstabsgerecht und werden in der Regel auch von den Genehmigungsbehörden eingefordert.
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Wie entsteht ein Windpark im Wald?Insbesondere bewaldete Hügel im Binnenland verfügen wegen ihrer exponierten Lage über besonders gute Windbedingungen. Das ist eine wichtige Voraussetzung für einen effizienten Betrieb eines Windparks. Die heutigen Windenergieanlagen ragen dabei so weit über die Baumkrone hinaus, dass die Rotorblätter das Leben im Wald nicht stören. Für den Standort der Anlage und Wege werden im Abstimmung mit dem Umweltschutz lediglich zwischen 0,4 und 0,6 Hektar Waldfläche gerodet. Diese Fläche muss vom Betreiber an anderer Stelle wieder aufgeforstet werden – es darf in der Summe also kein Wald verloren gehen. Grundsätzlich dürfen Windenergieanlagen nur in ökologisch weniger wertvollen Wäldern wie Fichten-Monokulturen gebaut werden. Und wie bei allen Windrädern werden die ökologischen Auswirkungen am Standort im Zuge der Genehmigung im Detail untersucht.
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Der Wald ist eine wichtige Sauerstoffquelle unserer Erde. Wieso sollte man daher einzelne Bäume für eine Windkraftanlage „opfern“, ist das nicht kontraproduktiv?Wälder mit ihrem gesamte Ökosystem binden Kohlenstoff und tragen einen wichtigen Beitrag zur Sauerstoffversorgung bei. Dennoch muss man an der Stelle die in Anspruch genommene Fläche ins Verhältnis setzen. Ein faktenbasiertes Rechenbeispiel soll hier etwas Klarheit schaffen. Der Mitteldeutsche Rundfunk (MDR) hat in einem Artikel vom 01.02.2021 Dr. Thomas Grünwald interviewt. Er ist Wissenschaftler am Institut für Hydrogeologie und Meteorologie an der TU Dresden und erforscht den CO2-Austausch zwischen Boden, Pflanzen und Atmosphäre. Mit Hilfe von Messvorrichtungen in den Baumkronen misst Grünwald, wie groß der CO2 Ausstoß des gesamten Ökosystems ist. Gemäß den Werten von Grünwald bindet das untersuchte sächsische Waldgebiet rund 17 t CO2 pro Hektar und Jahr. Je nach Baumart und Standort kann die Kohlenstoffbindung variieren. Als Faustformel wird grundsätzlich mit einem Wert von 10 – 13 t CO2 pro ha über alle Altersjahre hinweg angenommen. Das Umweltbundesamt (UBA) hat für 2017 ausgerechnet, dass durch die Stromerzeugung aus Windenergie in Deutschland rund 606 Gramm CO2 pro Kilowattstunde eingespart werden. Dieser Wert bezieht sich auf Windräder an Land. Eine Windenergieanlage im Waidachswald wird voraussichtlich rund 4.500 m² dauerhaft befestigte Fläche in Anspruch nehmen und dabei ca. 15 mio. kWh Strom erzeugen. Einsparung CO2/a pro Windenergieanlage: · 15 mio. kWh/a * 0,600 kg CO2/kWh = 9.000 t CO2/a · Bindung von CO2/a pro WEA Standort: · 13 t CO2/ha * 0,45 ha = 5,85 t CO2/a · 9000 / 5,85 = 1.538 t Eine Windenergieanlage spart somit rund 1.500 mal mehr CO2 ein, als der Wald auf gleicher Fläche binden könnte.
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Wie lassen sich Windenergie und Naturschutz vereinbaren?Zu jedem Genehmigungsverfahren gehören umfangreiche Artenschutzuntersuchungen und Umweltverträglichkeitsprüfungen. Dabei wird in Absprache mit den Naturschutzbehörden und des Bundesnaturschutzgesetzes untersucht, welche windkraftsensiblen Arten wie zum Beispiel Schwarz- oder Weißstorch, Rotmilan oder Mäusebussard in einem Gebiet von bis zu fünf Kilometer um den geplanten Windpark leben. Die Genehmigung einer Anlage hängt wesentlich vom Ergebnis dieser Untersuchungen ab. Die Behörde kann auch Auflagen verhängen und verlangen, dass die Anlage während hochfrequentierter Flugzeiten der Fledermäuse oder Brutzeiten und Aufzuchtzeiten von Greifvögeln abgeschaltet wird. Für Eingriffe in die Natur und das Landschaftsbild erfolgen Ausgleichsmaßnahmen. So können zum Beispiel Aufforstungen und ökologischer Waldumbau, Schaffung von Nahrungshabitaten für geschützte Vögel, Brutkästen für Fledermäuse geschaffen werden.
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Wie viel Fläche verbraucht eine Windenergie-Anlage?Um eine moderne Windenergieanlage zu stellen, benötigt man rund 5 Hektar. Davon werden allerdings nur rund 0,5 bis 1 Hektar inklusive Zuwegung versiegelt. Somit kann bis zu 90% der Fläche weiterhin Landwirtschaftlich genutzt werden - während der gesamten Laufzeit der Anlage.
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Wie viel Strom erzeugt eine Windenergie-Anlage?Als Faustregel kann gelten: Ein Windrad mit mehr als 200 Metern Gesamthöhe und einer Leistung von 3 MW produziert in Norddeutschland an einem guten Standort etwa 12.000 MWh im Jahr. Je höher die Anlage, desto mehr Strom kann sie erzeugen: Ein Windrad mit mehr als 230 Metern Gesamthöhe und der gleichen Generator-Leistung produziert rund 15.000 MWh im Jahr. Die Energieproduktion hängt allerdings von vielen Faktoren ab. Eine zentrale Rolle spielen der Standort, die Windverhältnisse und der Anlagentyp. Zudem kann es sein, dass die Behörden Auflagen für den Betrieb erteilen. Ein Beispiel sind Abschaltungen wegen Schattenschlag, Schallüberschreitung, Fledermäusen, Greifvögeln oder Netzüberlastung.
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Wie hoch ist die Pacht für eine Windenergie-Anlage?Die Pacht ist abhängig vom Anlagentyp als auch von dem Standort selbst. Eine moderne große Anlage an einem windreichen Standort kann eine jährliche Pacht von rund 70.000 € erwirtschaften. Diese Pacht wird aufgeteilt auf die Landeigentümer innerhalb des Flächenpools. Prinzipiell besteht eine Pacht aus zwei Komponenten (ODER-Beziehung): - Mindestpacht, diese wird ausgeschüttet egal wie ob der Wind weht oder nicht. -Erfolgsbeteiligung, erwirtschaftet die Anlage aufgrund hoher technischer Verfügbarkeit und guten Windverhältnissen mehr als die Mindestpacht, wird die Erfolgsbeteiligung ausgeschüttet. Somit kann der Landeigentümer im Regelfall von der Erfolgsbeteiligung, mindestens aber von der Mindestpacht ausgehen. Und das über 20 Jahre hinweg gesichert. Das entspricht quasi einem Festverzinslichen Wertpapier mit Option auf zusätzlicher Gewinne durch die Erfolgsbeteiligung.
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Warum Flächenpools und nicht einzelne Standortverträge?Beim Flächenpooling werden mehrere Grundstückseigentümer oder Landwirte dazu ermutigt, ihre Flächen zusammenzulegen und gemeinsam einen Windpark zu entwickeln. Durch diese Bündelung von Flächen wird eine größere und effizientere Windenergieanlage möglich. Flächenpooling ermöglicht eine bessere Nutzung des Windpotenzials, da die Anlagen in größeren Gruppen oder Windparks installiert werden können. Dies führt zu einer höheren Stromerzeugung und einer besseren Wirtschaftlichkeit des Projekts. Zudem können durch das gemeinsame Vorgehen auch die Kosten für Planung, Genehmigung und Infrastruktur geteilt werden. Die Baulastvergütung hingegen bezieht sich auf die finanzielle Entschädigung einzelner Grundstückseigentümer für die Belastung ihres Grundstücks durch eine Windenergieanlage. Hierbei erhalten die Eigentümer eine finanzielle Vergütung für die Beeinträchtigung ihrer Flächen, beispielsweise durch den Bau von Zufahrtsstraßen oder die Errichtung von Fundamenten. Diese Vergütung basiert in der Regel auf einer vertraglichen Vereinbarung zwischen dem Betreiber des Windparks und den Grundstückseigentümern. Der Vorteil des Flächenpoolings besteht darin, dass durch die Zusammenlegung von Flächen ein größerer und effizienterer Windpark realisiert werden kann. Dies führt zu einer höheren Stromerzeugung und einer besseren Wirtschaftlichkeit des Projekts. Zudem können die Kosten durch das gemeinsame Vorgehen reduziert werden. Bei der Baulastvergütung hingegen wird jede einzelne Fläche separat betrachtet, was zu einer Fragmentierung der Windparks und einer geringeren Effizienz führen kann. Insgesamt bietet das Flächenpooling daher in der Regel eine bessere Möglichkeit, Windenergieprojekte effizienter und wirtschaftlicher umzusetzen, während die Baulastvergütung eher eine individuelle Entschädigung für die Nutzung der Flächen darstellt.
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Wie lange läuft eine Windenergieanlage und was passiert danach?Windenergieanlagen sind auf eine Laufzeit von mindestens zwanzig Jahren ausgelegt. Danach muss der Betreiber die Anlage vollständig – also auch inklusive des Fundaments - zurückbauen. Das Geld für den Rückbau muss schon während der Genehmigung als Sicherheitsleistung eingebracht werden. Alte Windräder lassen sich fast vollständig vom Betonfundament bis zum Turm recyceln. Die Rotorblätter auf Glasfaserbasis werden geschreddert und als Ersatzbrennstoff in der Zementindustrie eingesetzt. Viele Anlagen werden jedoch auch als Gebrauchtmaschinen in andere Länder verkauft.
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Sind Windenergie-Anlagen energetisch effizient?Eine Windenergieanlage hat nach etwa drei bis sieben Monaten schon so viel Energie erzeugt, wie für ihren Bau, den Betrieb und ihren Rückbau benötigt wird. Danach liefert jede Betriebsstunde „netto“ sauberen Strom – durchschnittlich mindestens 20 Jahre lang. Diese energetische Amortisation ist für konventionelle Energieerzeugungsanlagen unerreichbar, denn sie benötigen immer mehr Energie in Form von Brennstoffen als an Nutzenergie gewonnen wird.
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Erzeugen Windenergie-Anlagen Infraschall?Durch das Drehen eines Windkraftrades entsteht Schall. Allerdings nur ein Bruchteil, nämlich 4000 tausend mal so wenig wie ursprünglich angenommen. Der damalige Wirtschaftsminister Altmeier unter dessen Führung dieser Fehler passiert ist, entschuldigte sich sogar dafür. Auf 300m ist der Infraschall einer WKA nicht mehr von natürlichen Schall (Windgeräusche etc.) zu unterschieden.
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Gefährden Erneuerbare Energien die Versorgungssicherheit?Wind- und Solarenergie sind variabel. Gleichwohl kann auf diesen Technologien eine sichere Energieversorgung basieren. Das zeigen eine Vielzahl deutscher wie internationaler Studien. Der beste Beleg ist die deutsche Stromversorgung selbst: Im ersten Halbjahr 2023 haben die erneuerbaren Energien über 50% des gesamten Stromverbrauchs in Deutschland gedeckt. Die Stromversorgung in Deutschland ist ausweislich entsprechender Überprüfungen sehr sicher, auch im internationalen Vergleich. Auch einige andere Länder erreichen bereits sehr hohe Anteile von Wind- und Solarenergie, etwa Dänemark.
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Wie laut sind Windenergie-Anlagen?Für Windenergieanlagen gibt es klare baurechtliche Vorschriften, die Grenzwerte für die erlaubten Geräuschpegel festlegen und in der "Technischen Anleitung zum Schutz vor Lärm" (TA-Lärm DIN-ISO 9613-2) festgehalten sind. Die zulässige Geräuschbelastung durch Windenergieanlagen liegt zwischen 35 Dezibel in reinen Wohngebieten und 45 Dezibel in Mischgebieten. 35 Dezibel entsprechen in etwa einem menschlichen Flüstern. 45 Dezibel kann man mit üblichen Geräuschen in einer Wohnung vergleichen.
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Lassen Windenergieanlagen die Immobilienpreise sinken?Windenergieanlagen haben nachweislich keine negativen Preiseffekte auf Immobilien. In strukturschwachen Regionen schaffen sie sogar Werte. Bei der Errichtung von Windenergieanlagen werden gesetzliche Immissionswerte und Mindestabstände berücksichtigt, wodurch eine Minderung der Wohn- und Wertqualität der Umgebung verhindert wird. Der Wert einer Immobilie hängt vielmehr von einer ganzen Reihe von Faktoren ab, grundlegend von Angebot und Nachfrage. Das bestätigt auch ein Urteil des Bundesverwaltungsgerichts, in dem darauf verwiesen wird, dass die konkrete Stärke einer Emissionsquelle nur einer unter vielen Faktoren ist, welcher die Belastung eines Schutzobjekts bestimmt. Nach Einschätzung der EBZ Business School in Bochum ist ein negativer Einfluss von Windenergieanlagen auf die Entwicklung von Immobilienpreisen nicht belegbar. Betrachtet man den Zuzug von Arbeitskräften in den ländlichen Raum sowie die regionale Wertschöpfung durch den Ausbau der Windenergie, so kann vielmehr unterstellt werden, dass diese insbesondere in strukturschwachen Regionen eher positiv auf die Entwicklung der Immobilienpreise wirkt.
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Was ist der sogenannte Schattenwurf?Abhängig von Wetterbedingungen, Windrichtung, Sonnenstand und Betrieb kann eine Windenergieanlage mit ihren rotierenden Flügeln einen bewegten Schatten werfen. Bei den Berechnungen des Schattenwurfs wird unterschieden zwischen der theoretisch maximal möglichen Einwirkzeit – wobei stets Sonnenschein, eine bestimmte Windrichtung und ein drehender Rotor vorausgesetzt werden – und der realen Einwirkzeit unter örtlich tatsächlichen Wetterbedingungen. Die Schattenwurfdauer darf nach gesetzlichen Vorgaben 30 Minuten täglich und 8 Stunden im Jahr nicht überschreiten. Im Genehmigungsverfahren ist durch Gutachten nachzuweisen, dass keine unzulässigen Schattenbelästigungen auftreten. Überschreitungen werden mit einem speziellen Sensor und durch eine Abschaltautomatik vermieden.
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